Kooperationen im Bildungsbereich
Inspiration "Weimarer Dreieck" - Grundzüge internationaler Beziehungen im Bildungsbereich zwischen den Fortbildungsinstituten Thüringens, Kleinpolens, der Auvergne und der Picardie
Kooperationen im internationalen Rahmen sind immer in den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext eingebettet und hierauf bezogen. Im Zusammenhang mit dem Weimarer Dreieck wird der Kontext durch die europäischen Dimensionen gebildet und auf den Bildungs- und noch enger auf den Lehrerbildungsbereich bezogen.
So hat das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) schon seit Jahren enge Kooperationsbeziehungen mit zwei Lehrerfortbildungsinstituten in Frankreich, nämlich in Amiens und Clermont-Ferrand sowie mit dem Lehrerfortbildungsinstitut MCDN in Krakau. Ohne aber die entsprechenden Rahmenbedingungen auf zwischenstaatlicher, politischer und gesamtgesellschaftlicher Ebene wären diese Kooperationsbeziehungen nicht denkbar und in der gewünschten Qualität nicht realisierbar.
Die Bedeutung des »Weimarer Dreiecks« in der Bildungs- und im Bereich der Jugendarbeit, aber auch der Völkerverständigung und Aussöhnung, Anerkennung und Erinnerung geht inzwischen sehr weit und die Zusammenarbeit der Fortbildungsinstitute ist nur ein Bestandteil darin. Neben gemeinsamen Seminaren, Hospitationspraktika und Schulpartnerschaften haben die Institute weitere Projekte vereinbart, an denen in den kommenden Jahren weitergearbeitet wird.
Das Thillm wird für Thüringen im Rahmen der Kooperation die Verantwortung für ein Europäisches Glossar zur Bildungs- und Schulentwicklung übernehmen, an dem die Partner mitarbeiten. Das Glossar will dazu beitragen, den professionellen Diskurs über Entwicklungen im Bildungssystem der beteiligten Länder zu erleichtern, indem neben sprachlichen Hilfen auch inhaltliche Erläuterungen gegeben werden. Letzteres vor allem soll das gegenseitige Interesse an Bildungsprozessen und deren Verständnis unterstützen.
Das Lehrerfortbildungsinstitut der Auvergne (IUFM) wird die Leitung des trinationalen Projekts übernehmen, das sich mit der Darstellung des Kalten Krieges im Unterricht der beteiligten Regionen beschäftigt. Dabei geht es nicht nur um die Darstellung in Schullehrbüchern, sondern auch um die Entwicklung gemeinsamer Unterrichtseinheiten, z. B. für den bilingualen Sachfachunterricht. Das Konzept sieht dabei von Anfang an eine konsequente, fächer-übergreifende Ausrichtung vor. Geplant ist, spezielle Orte, die im Zusammenhang mit dem Thema stehen, auch über moderne Geoinformationssysteme (GIS) für schulische Arbeit zu erschließen. Das Ziel ist besonders anspruchsvoll: Über Lerneinheiten für den Unterricht und die Lehrerausbildung einen Mosaikstein zu einer gemeinsamen Europäische Identität beizutragen.
Das polnische Lehrerfortbildungsinstitut (MCDN) wird die trinationale Programmausrichtung dadurch bereichern, dass es die Verantwortung für den Aufbau eines Netzwerkes im Bereich der beruflichen Bildung der beteiligten Partner übernimmt. Dazu werden Konzepte des Lehreraustauschs entwickelt, bei denen die Partner gegenseitig tiefer in die Organisation und Struktur der beruflichen Bildung eindringen, um erfolgreiche Lösungen zu identifizieren, die sich in der jeweils anderen Region adaptieren lassen.
weiterführende Informationen:
https://www.schulportal-thueringen.de/weimarerdreieck
https://www.schulportal-thueringen.de/weimarerdreieck/inspiration
https://www.schulportal-thueringen.de/weimarerdreieck/historie
https://www.schulportal-thueringen.de/weimarerdreieck/partner
https://www.schulportal-thueringen.de/weimarerdreieck/berufsschulprojekt