Aktivitäten 2023
Polnischer Botschafter sagt Unterstützung für Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu
Der polnische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Dariusz Pawłoś, hat die Unterstützung Polens bei einer Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich, den neuen Bundesländern und Pole
n signalisiert. Das bestätigte er bei einer Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 22.11.2023, im Weimarer Rathaus, zu der auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Kleine und des Weimarer Dreieck e.V. Thüringer Unternehmer verschiedenster Branchen, Vertreter des Thüringer Wirtschaftsministeriums sowie der Landesentwicklungsgesellschaft LEG zusammenkamen. Damit kann eine wirtschaftspolitische Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit Schwerpunkt auf den neuen deutschen Bundesländer um die polnische Seite verlängert werden.
Mehr als 220 Thüringer Unternehmen pflegen bereits wirtschaftliche Kontakt sowohl nach Frankreich als auch nach Polen. Das Potenzial der wirtschaftlichen Möglichkeiten ist damit aber noch lange nicht ausgeschöpft, so der Botschafter. Thüringen belege in Sachen deutsch-polnische Wirtschaftsbeziehungen von den sechzehn Bundesländern lediglich Platz 13.
Der Auftaktveranstaltung in Weimar sollen unter Federführung des Weimarer Dreieck e.V. weitere Termine mit Unternehmerinnen und Unternehmern folgen, das Thüringer Wirtschaftsministerium und die LEG haben ihre Unterstützung – etwa bei der Vernetzung von Clustern wie im Bereich der Medizin oder der Optik – zugesagt.
Vor dem gestrigen Auftakttreffen wurde der Botschafter von Oberbürgermeister Peter Kleine empfangen und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Weimar ein.
Foto: Sofia Orfanidis, Stadt Weimar
Treffen der Finanzminister des Weimarer Dreiecks in Weimar
Die Finanzminister des Weimarer Dreiecks trafen sich am 26. und 27. Juni in Weimar. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte dazu seinen französischen Amtskollegen Bruno Le Maire und seine polnische Amtskollegin Magdalena Rzeczkowska in der Kulturstadt empfangen.
Im Mittelpunkt der trilateralen Gespräche standen aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen und die Vertiefung der Kapitalmarktunion. Die abschließende Deklaration finden Sie hier:
Foto: Stadt Weimar
3. Weimarer-Dreieck-Stammtisch am 5. Juni 2023
in der Hamburger Landesvertretung in Berlin
Am 5. Juni 2023 fand der 3. Weimarer-Dreieck-Stammtisch in der Hamburger Landesvertretung in Berlin statt. Die Gäste aus Politik, Diplomatie, Kultur und Ehrenamt hörten zwölf Kurzvorträge, die in ihrer Vielfalt die Lebendigkeit der Idee des Weimarer Dreiecks verdeutlichen - von Brüssel bis hin zu lokalen Vereinen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank allen, die dabei waren und natürlich der Hamburger Landesvertretung für die Gastfreundschaft!
PROGRAMM
des Dritten Weimarer-Dreieck-Stammtischs
am 5. Juni 2023
in der Hamburger Landesvertretung, Jägerstraße 1-3, 10117 Berlin.
ab 13.00 Uhr Einlass, Ankunft der Gäste
14.00 Uhr Begrüßung
- Dr. Alexander Steinhilber,
stv. Leiter der Vertretung des Landes Freie und Hansestadt
Hamburg beim Bund
- Dieter Hackmann, Vorsitzender Weimarer Dreieck e.V.
- Dr. Hans-Peter Hinrichsen,
Referatsleiter für Mitteleuropa, Weimarer Dreieck,
Auswärtiges Amt
- Moderation der Veranstaltung: Frau Bärbel Grönegres,
stv. Vorsitzende Weimarer Dreieck eV und Honorarkonsulin
der Republik Frankreich in Thüringen
14.10 – 15.25 Uhr Aktives Weimarer Dreieck - Beiträge
Kurzbeiträge zu vorbildlichen Projekten und Leistungen zum Weimarer Dreieck
POLITIK
1 Europa
Marion Walsmann, MdEP (EVP) mit schriftlicher Erklärung
(Dorothee Wassener)
Thema: Erste Konferenz von EU-Parlamentariern der EVP-Fraktion zur Zukunft des Weimarer Dreiecks am 21.10.2022 in Weimar
2 Nationen
Frédéric Petit,
Député des Français établis en Allemagne, Europe centrale
et dans les Balkans, Assemblée nationale
Thema: Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung nach dem Aachener Vertrag und Polen
3 Regionen
Dr. Linn Selle,
Referatsleiterin Europa in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens beim Bund
Thema: Regionales Weimarer Dreieck: NRW, Schlesien,
Hauts-de-France
4 Kommunen
Dr. Theophil Gallo,
Landrat des Saarpfalz-Kreises
Thema: Trilaterale Partnerschaft: Saarpfalz-Kreis - Département de la Moselle - Landkreis Przemyśl; Museumsbündnis vom 12. Mai 2023 – "Weimarer Dreieck plus" Homburger Bündnis für Frieden vom
04. Juli 2022
GESELLSCHAFT
5 Landesinstitute / Stiftungen
Prof. Dr. Peter Oliver Loew,
Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt
Thema: Arbeit zum Weimarer Dreieck des Deutschen Polen-Instituts (Darmstadt) sowie des Deutsch-Französischen Instituts (Ludwigsburg)
6 Vereine und Gesellschaften
Hermine Aghasaryan,
Präsidentin der Association Triangle de Weimar, Paris
Thema: Beispiele der Vereinstätigkeit in Paris sowie Projekte in Zusammenarbeit mit der Stowarzyszenie Trojkat Weimarski (Warschau) und dem Weimarer Dreieck e.V. (Weimar)
7 Jugend und Jugendwerke
Paulina Kleiner,
Referentin für Europa & internationale Zusammenarbeit,
Landkreis Dahme-Spreewald
Thema: Aktives Weimarer Dreieck am Beispiel des Mädchenprojekts
„Girls without borders“ - ein kleines Weimarer Dreieck der Frauen
8 Themen und Projekte
Sylwia Andralojc-Bodych,
Referentin für klimapolitische Zusammenarbeit Polen-Deutschland, Germanwatch e.V.
Thema: Grünes Weimarer Dreieck - Durch mehr Kooperation zu mehr Klimaambition in der EU
9 Wirtschaft, Beruf und Recht
Aude Pottier,
EU-Beauftragte, Ambassade de France en Allemagne
Thema: Wirtschaftskooperation Frankreich / Deutschland-Ost
"Les nouveaux Länder"
10 Erinnerung
Prof. Dr. Matthias Bahr, RPTU, Kaiserslautern-Landau/Pfalz und
Adrian Rinck, Schulleiter der Kreismusikschule Südliche Weinstraße
Thema: Trilaterales Jugendmusikprojekt: Gemeinsame Konzerte und Arbeiten in Polen, Pfalz und Elsass in den Gedenkstätten von Auschwitz, einem Bunker der Maginot-Linie und auf dem Hambacher Schloss.
11 Wissenschaft und Sprache
Dr. Andrea Chartier-Bunzel, Université Paul-Valéry Montpellier 3
Thema: Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck
12 Kunst und Kultur
Andreas Schmitges, Vorstand Other Music Academy e.V. und Kurator
Yiddish Summer Weimar
Thema: Triangle Orchestra mit der Uraufführung der einzigen jiddischsprachigen Oper Europas aus der Vorkriegszeit,
Bas Sheve von Henech Kon
Kurzresümee zur Pause: Dieter Hackmann
ca. 20 Minuten Pause, Networking
ab 15.45 Uhr
Dieter Hackmann, Vorsitzender Weimarer Dreieck e.V.
Thema: 12 Segmente und ein Runder Tisch zum Weimarer Dreieck - Vorschläge zur Koordination des Engagements zum Weimarer Dreieck und zur Organisation und Abstimmung der Akteure.
15.50 Uhr Gelegenheit für Fragen und Hinweise aus dem
Plenum
ab 15.55 Uhr Ausblick 2024:
Vierter Stammtisch in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund, Berlin
ca. 16.00 Uhr Ende des Plenums
anschließend Get together in den Räumen der Landesvertretung
Ende 18.00 Uhr
Picknick anlässlich der Europawoche am 13. Mai 2023 in Warschau
Anlässlich der Europawoche veranstalteten die französische und die deutsche Botschaft ein gemeinsames Picknick in den Gärten ihrer Botschaften. Die beiden, sich gegenüberliegenden Botschaften in Warschau wurden gut besucht. Gelegenheiten zu Informationen und gemeinsamen Gesprächen bei kulinarischen Spezialitäten der beiden Länder und Musik wurden von vielen Besuchern in herzlicher Atmosphäre genutzt.
Der Vorsitzende des Vereins Weimarer Dreieck nahm an der Veranstaltung teil.
(auf dem Foto von links nach rechts:
Dieter Hackmann, François Barry Martin-Delongchamps, französischer Botschafter, Dr. Marek Prawda, polnischer und EU-Botschafter a.D. und
Dr. Thomas Bagger, deutscher Botschafter)
Zu Gesprächen zur Zukunft des Weimarer Dreiecks in der Europäischen Union traf sich der Vorsitzende des Vereins Weimarer Dreieck mit Jaroslaw Kalinowski, MdEP, Dr. Marek Prawda, polnischer und EU-Botschafter a.D. und dem Gründer der Stiftung MyObywateleUE, Olgierd Lukaszewicz.
(auf dem Foto von links nach rechts: Olgierd Lukaszewicz,
Agata und Dieter Hackmann, Jaroslaw Kalinowski und Dr. Marek Prawda)
Antrittsbesuch des Botschafters der Republik Frankreich
am 17 April 2023 in Thüringen
François Delattre - seit September 2020 Botschafter der Republik Frankreich in Berlin und Nachfolger von Anne-Marie Descôtes- stattete am 17. April 2023 seinen Antrittsbesuch in Thüringen bei Ministerpräsident Bodo Ramelow ab.
Bärbel Grönegres, Vorstandsmitglied Weimarer Dreieck e.V., begleitete ihn in ihrer Funktion als französische Honorarkonsulin.
Botschafter Delattre betonte gleich zu Beginn seines Gesprächs mit dem MP, dass es ausdrücklicher Wunsch von Präsident Macron sei, das Weimarer Dreieck zu stärken und mit weiteren Inhalten zu erfüllen. Der MP begrüßte diese Intention ausdrücklich und sicherte größtmögliche Unterstützung seitens des Freistaates Thüringen zu.
Auch die Initiative der französischen Botschaft zur Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit Frankreichs mit den neuen Ländern wurde vom Botschafter angesprochen.
Der 1. Botschaftsrat Thomas Guibert wird dieses Projekt anlässlich des Stammtischs des Weimarer Dreiecks am 5. Juni in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin vorstellen.
Ein besonderes Anliegen, das den neuen Botschafter ebenfalls mit dem Weimarer Dreieck e.V. verbindet, ist die Erinnerungskultur. So besuchte er am Vormittag die Gedenkfeier zum 78. Jahrestag des KZ Mittelbau-Dora - einem Außenlager Buchenwalds.
Am Abend verlieh Botschafter Delattre den Orden der französischen Ehrenlegion an den fast 100jährigen Buchenwaldüberlebenden Raymond Renaud.
Erinnern an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und stellvertretend an Raphaël Élizé - Franzose, Widerstandskämpfer,
KZ-Häftling
Auch in diesem Jahr luden der Verein Weimarer Dreieck e.V., das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald/ Mittelbau Dora und die Stadt Weimar zum Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945 auf die Gustloff-Rüstungswerke ein.
An der Gedenktafel Ecke Andersenstraße /Kromsdorfstraße wurde der Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten, die dem Angriff schutzlos ausgeliefert waren, gedacht. Unter den Opfern war auch der erste schwarze Bürgermeister Frankreichs Raphaël Élizé.
Dr. Marc Sagnol begrüßte die Teilnehmer und schilderte die Lebensgeschichte Elizés. Dabei verwies er auf die 2020 herausgegebene Broschüre des Vereins Weimarer Dreieck e.V. .“Rendez-vous avec l’heure qui blesse – Begegnung mit der Stunde, die schmerzt“, mit Texten und Übersetzungen aus dem Buch des französischen Autors Gaston-Paul Effa, das in eindrucksvoller Weise das Leben von Raphaël Élizé darstellt. Mit dieser Broschüre, die an die Teilnehmer ausgegeben wurde, widmet sich der Verein der Erinnerungskultur. Es ist sehr zu hoffen, dass ein Verlag das Buch von Gaston-Paul Effa übersetzt.
Erinnert wurde an diesem Tag maßgeblich auch an das als Außenstelle fungierende große Konzentrationslager Gustloff-Werke, auf das außer der Gedenktafel für die Toten des 9. Februar 1945 nichts mehr hinweist.
Prof. Jens-Christian Wagner von der Gedenkstätte Buchenwald/Mittelbau Dora erklärte, dass der Luftangriff der US Air-Force den Lüftungsanlagen galt und dass sie nicht wussten, dass sie Häftlinge bombardieren.
Oberbürgermeister Peter Kleine führte aus, dass innerhalb von 15 Minuten 1400 Bomben auf die Stadt Weimar abgeworfen wurden und dass ihnen 1100 Menschen, hauptsächlich KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, aber auch viele Einwohner zum Opfer fielen. Peter Kleine betonte die Wichtigkeit des Erinnerns, gerade im Hinblick auf aktuelle Kriege wie den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und erklärte: „Die Toten mahnen uns.“
Johannes Bock vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar bezog sich auf aktuelle Ereignisse in der Stadt und mahnte eindringlich: „In einer Zeit, in der Nazis, die so nicht genannt werden wollen, durch Weimar laufen, dürfen wir nicht vergessen!“
Dieter Hackmann, Vorstand des Weimarer Dreieck e.V., dankte allen Organisatoren und Teilnehmern und mahnte in seinem Schlusswort: „Überhebliches Sich-besser-fühlen-als-andere, gepaart mit Hass und Gewalt, führt zu widerwärtigem Unrecht. Wir dürfen nicht nachlassen, an die schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit zu erinnern, um in der Gegenwart wachsam zu bleiben; denn sonst gibt es keine menschenwürdige Zukunft.“
Nach der Gedenkveranstaltung gingen die Teilnehmer gemeinsam zum Ahornbaum, der zur Erinnerung an Raphaël Élizé hinter der Kletterhalle gepflanzt wurde. Hier bot sich die Gelegenheit für einen Gedankenaustausch über die aktuelle Situation und über zukünftige Projekte.
Nachfolgende Fotos: Kevin Schmidt