Aktivitäten 2023
Picknick anlässlich der Europawoche am 13. Mai 2023 in Warschau
Anlässlich der Europawoche veranstalteten die französische und die deutsche Botschaft ein gemeinsames Picknick in den Gärten ihrer Botschaften. Die beiden, sich gegenüberliegenden Botschaften in Warschau wurden gut besucht. Gelegenheiten zu Informationen und gemeinsamen Gesprächen bei kulinarischen Spezialitäten der beiden Länder und Musik wurden von vielen Besuchern in herzlicher Atmosphäre genutzt.
Der Vorsitzende des Vereins Weimarer Dreieck nahm an der Veranstaltung teil.
(auf dem Foto von links nach rechts:
Dieter Hackmann, François Barry Martin-Delongchamps, französischer Botschafter, Dr. Marek Prawda, polnischer und EU-Botschafter a.D. und
Dr. Thomas Bagger, deutscher Botschafter)
Zu Gesprächen zur Zukunft des Weimarer Dreiecks in der Europäischen Union traf sich der Vorsitzende des Vereins Weimarer Dreieck mit Jaroslaw Kalinowski, MdEP, Dr. Marek Prawda, polnischer und EU-Botschafter a.D. und dem Gründer der Stiftung MyObywateleUE, Olgierd Lukaszewicz.
(auf dem Foto von links nach rechts: Olgierd Lukaszewicz,
Agata und Dieter Hackmann, Jaroslaw Kalinowski und Dr. Marek Prawda)
Antrittsbesuch des Botschafters der Republik Frankreich
am 17 April 2023 in Thüringen
François Delattre - seit September 2020 Botschafter der Republik Frankreich in Berlin und Nachfolger von Anne-Marie Descôtes- stattete am 17. April 2023 seinen Antrittsbesuch in Thüringen bei Ministerpräsident Bodo Ramelow ab.
Bärbel Grönegres, Vorstandsmitglied Weimarer Dreieck e.V., begleitete ihn in ihrer Funktion als französische Honorarkonsulin.
Botschafter Delattre betonte gleich zu Beginn seines Gesprächs mit dem MP, dass es ausdrücklicher Wunsch von Präsident Macron sei, das Weimarer Dreieck zu stärken und mit weiteren Inhalten zu erfüllen. Der MP begrüßte diese Intention ausdrücklich und sicherte größtmögliche Unterstützung seitens des Freistaates Thüringen zu.
Auch die Initiative der französischen Botschaft zur Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit Frankreichs mit den neuen Ländern wurde vom Botschafter angesprochen.
Der 1. Botschaftsrat Thomas Guibert wird dieses Projekt anlässlich des Stammtischs des Weimarer Dreiecks am 5. Juni in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin vorstellen.
Ein besonderes Anliegen, das den neuen Botschafter ebenfalls mit dem Weimarer Dreieck e.V. verbindet, ist die Erinnerungskultur. So besuchte er am Vormittag die Gedenkfeier zum 78. Jahrestag des KZ Mittelbau-Dora - einem Außenlager Buchenwalds.
Am Abend verlieh Botschafter Delattre den Orden der französischen Ehrenlegion an den fast 100jährigen Buchenwaldüberlebenden Raymond Renaud.
Erinnern an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und stellvertretend an Raphaël Élizé - Franzose, Widerstandskämpfer,
KZ-Häftling
Auch in diesem Jahr luden der Verein Weimarer Dreieck e.V., das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald/ Mittelbau Dora und die Stadt Weimar zum Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945 auf die Gustloff-Rüstungswerke ein.
An der Gedenktafel Ecke Andersenstraße /Kromsdorfstraße wurde der Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten, die dem Angriff schutzlos ausgeliefert waren, gedacht. Unter den Opfern war auch der erste schwarze Bürgermeister Frankreichs Raphaël Élizé.
Dr. Marc Sagnol begrüßte die Teilnehmer und schilderte die Lebensgeschichte Elizés. Dabei verwies er auf die 2020 herausgegebene Broschüre des Vereins Weimarer Dreieck e.V. .“Rendez-vous avec l’heure qui blesse – Begegnung mit der Stunde, die schmerzt“, mit Texten und Übersetzungen aus dem Buch des französischen Autors Gaston-Paul Effa, das in eindrucksvoller Weise das Leben von Raphaël Élizé darstellt. Mit dieser Broschüre, die an die Teilnehmer ausgegeben wurde, widmet sich der Verein der Erinnerungskultur. Es ist sehr zu hoffen, dass ein Verlag das Buch von Gaston-Paul Effa übersetzt.
Erinnert wurde an diesem Tag maßgeblich auch an das als Außenstelle fungierende große Konzentrationslager Gustloff-Werke, auf das außer der Gedenktafel für die Toten des 9. Februar 1945 nichts mehr hinweist.
Prof. Jens-Christian Wagner von der Gedenkstätte Buchenwald/Mittelbau Dora erklärte, dass der Luftangriff der US Air-Force den Lüftungsanlagen galt und dass sie nicht wussten, dass sie Häftlinge bombardieren.
Oberbürgermeister Peter Kleine führte aus, dass innerhalb von 15 Minuten 1400 Bomben auf die Stadt Weimar abgeworfen wurden und dass ihnen 1100 Menschen, hauptsächlich KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, aber auch viele Einwohner zum Opfer fielen. Peter Kleine betonte die Wichtigkeit des Erinnerns, gerade im Hinblick auf aktuelle Kriege wie den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und erklärte: „Die Toten mahnen uns.“
Johannes Bock vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar bezog sich auf aktuelle Ereignisse in der Stadt und mahnte eindringlich: „In einer Zeit, in der Nazis, die so nicht genannt werden wollen, durch Weimar laufen, dürfen wir nicht vergessen!“
Dieter Hackmann, Vorstand des Weimarer Dreieck e.V., dankte allen Organisatoren und Teilnehmern und mahnte in seinem Schlusswort: „Überhebliches Sich-besser-fühlen-als-andere, gepaart mit Hass und Gewalt, führt zu widerwärtigem Unrecht. Wir dürfen nicht nachlassen, an die schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit zu erinnern, um in der Gegenwart wachsam zu bleiben; denn sonst gibt es keine menschenwürdige Zukunft.“
Nach der Gedenkveranstaltung gingen die Teilnehmer gemeinsam zum Ahornbaum, der zur Erinnerung an Raphaël Élizé hinter der Kletterhalle gepflanzt wurde. Hier bot sich die Gelegenheit für einen Gedankenaustausch über die aktuelle Situation und über zukünftige Projekte.
Nachfolgende Fotos: Kevin Schmidt